Bewegte Objekte perfekt in Szene gesetzt
Sollen bewegte Objekte perfekt in Szene gesetzt werden, so lautet hier das Zauberwort beim Fotografieren von Bewegung: Belichtungszeit bzw. Verschlusszeit. Während durch die Größe der Blendenöffnung bestimmt wird, welche Menge Licht durch das Objektiv gelangt, wird über die Belichtungszeit gesteuert, wie lange das Bild beim Fotografieren belichtet wird.
Generell gilt: Je schneller sich das Objekt bewegt, desto kürzer ist die Belichtungszeit zu wählen, um die Bewegung festhalten zu können. Reicht bei einem Trampolinsprung vielleicht noch eine 1/250 Sekunde aus, muss es bei einem Windhund schon eine 1/500 Sekunde sein.
Um jedoch eine Belichtungszeit auswählen zu können sollten Sie wissen, welche Bildwirkung Sie erzielen möchten – denn auch mit langen Belichtungszeiten im Bereich von einer 1/10 bis 1/90 Sekunde lassen sich spektakuläre Aufnahmen machen. Für die verschiedenen Effekte gibt es drei Fototechniken, mit denen Sie bei bewegten Objekten zu ganz unterschiedlichen Resultaten gelangen:
Einfrieren: Durch eine kurze Belichtungszeit im Bereich von einer 1/500 bis 1/1000 Sekunde frieren Sie die Bewegung ein. Motivausschnitt und Schärfe werden festgelegt, das Objekt bewegt sich in das Motiv hinein, bis Sie am von Ihnen vorher bestimmten Punkt den Auslöser betätigen. Diese Technik eignet sich für Aufnahmen dokumentarischem Charakter, bei denen alle Details erkennbar sein sollen
Verwischen: Diese auch für weniger versierte Fotografen leicht anzuwendende Technik lebt vom Kontrast der Unschärfe des Objekts zur scharf abgebildeten Umgebung. Mit einer langen Belichtungszeit im Bereich einer 1/10 bis 1/90 Sekunde können durch ein Verwischen des Hauptmotives interessante Effekte erzielt werden. Bei der Verwendung von langen Belichtungszeiten ist es zu empfehlen, dass Sie die Kamera auf einem Stativ fixieren, um verwackelte Bilder zu vermeiden. Motivausschnitt und Schärfe werden auch hier vorab vorgewählt.
Mitziehen: Wenn Sie Kamera beim Auslösen mit einer 1/60, 1/90 oder 1/125 Sekunde parallel zum Hauptmotiv bewegen, erscheint dieses relativ scharf in einer verwischten Umgebung. Auf diese Art erzielen Sie sehr dynamische Aufnahmen, die allerdings auch viel Übung erfordern. Die Belichtungszeiten bergen hier die Gefahr verwackelter Bilder. Ein Stativ mit schwenkbarem Kugelkopf kann hier ein nützlicher Helfer sein. Tipp: Benutzen Sie während der Aufnahmen die Serienbildschaltung und trennen Sie sich nachher von unbrauchbarem Material.
Zu guter Letzt gilt bei der Auswahl der richtigen Belichtungszeit wie immer in der Fotografie: Übung macht den Meister. Also am besten also erst einmal vertraut machen mit den verschiedenen Arten der Bewegungsfotografie, das bedeutet: Viele Fotos machen, vergleichen, noch mal probieren, und immer besser werden!